TV 1892 Friedrichsfeld 2 - HSG Seckenheim 28:26 (12:13)
Mit einem 28:26 (12:13) Sieg im Lokalderby gegen einen der Topfavoriten auf die Meisterschaft startete die Reserve des TV Friedrichsfeld in die neue Saison. Vor ansehnlicher Kulisse verbuchte der TV die ersten beiden Punkte auf der Habenseite in einem ausgeglichenen und spannenden Spiel, das von beiden Seiten mit großem Kampf, jedoch jederzeit sportlich fair geführt wurde.
Schnell lagen die Gastgeber nach sieben Minuten mit 6:2 Toren in Front und die Seckenheimer kamen zunächst mit der etwas offensiveren Deckung gegen ihren Goalgetter Stefan Tunkl nicht zurecht. Dies führte zu technischen Fehlern und damit verbundenen Gegenstoßtreffern. Auch agierte Friedrichsfeld bis dahin im Angriff sehr umsichtig und geduldig, was die Führung verdeutlichte. Im Laufe der ersten Halbzeit kamen die Gäste jedoch besser ins Spiel und konnten ihrerseits den Rückstand beim 7:7 egalisieren und schließlich in der 21. Minute mit 9:8 die Führung an sich reißen.
Geschuldet war dies einerseits dem nun besser ins Spiel kommenden Tunkl, andererseits hatten die Hausherren ihr vom Trainer eingefordertes diszipliniertes und geduldiges Angriffsspiel mittlerweile eingestellt. Unnötige und überhastete Einzelaktionen, gepaart mit zahlreichen Fehlpässen ermöglichten der HSG eine 13:11 Führung, die kurz vor dem Halbzeitpfiff zumindest noch auf 12:13 verkürzt werden konnte. Da hatten die Gäste ihren Goalgetter Stefan Tunkl bereits durch eine rote Karte verloren, die diskussionswürdig, jedoch durchaus vertretbar war. Den frei zum Wurf kommenden Tim Eberlein hatte der Halbrechte quasi aus der Luft geholt, wobei diese Aktion keinesfalls unfair, denn eher unglücklich war.
Bereits in der Halbzeit wurde die Mannschaft eindringlich gewarnt, dass diese rote Karte keineswegs eine Schwächung darstellt, sondern in vielen Fällen zu einer Reaktion führen kann. Wer es dem Trainer nicht hatte glauben wollen, die HSG begann sehr engagiert gegen hektische Gastgeber und konnte die Führung in der 41. Minute auf 19:15 ausbauen. Nun war man aber abgeklärt genug, um zu erkennen, dass ein Handballspiel 60 Minuten dauert und nur drei Minuten später war beim 18:19 der Anschluss hergestellt.
Zehn Minuten vor Ende der Partie egalisierte man zum 21:21 und zog dann auf 24:21 davon, was sechs Minuten vor Ende jedoch noch keine Entscheidung darstellte. Geschuldet war der Wechsel in der Führung nun dem wieder strukturiertem Angriffsspiel und dass man erkannte, wie die Kräfte der Gäste allmählich schwanden. Zwar fanden sie immer wieder den körperlich überragenden Dennis Schäfer am Kreis, das restliche Angriffsspiel war nunmehr aber ausrechenbar. Janis Wacker setzte nun Akzente und nutzte die löchrige Abwehr selbst, alternativ hatte der TVF mit Mike Embach als fünffachen Torschützen auf Rechtsaußen eine weitere verlässliche Option. An seinem Geburtstag netzte er fünfmal ein und machte der Mannschaft und sich somit ein sehr bedeutendes Geschenk.
Die HSG gab sich nie auf und drei Minuten vor Ende stellten sie den 25:24 Anschluss her. Die richtige Antwort darauf gab der TV Friedrichsfeld in Unterzahl durch zwei Wacker-Tore zum 27:24. Beim 28:25 zwei Minuten vor Ende war beinahe eine Vorentscheidung gefallen, jedoch musste man die restliche Spielzeit annähernd in doppelter Unterzahl bestreiten. Mehr als das 28:26 kurz vor Ende der Partie ließ man aber nicht mehr zu und danach kannte der Jubel keine Grenzen.
Insgesamt verdient sicherte man sich den Heimsieg und aus einer homogen auftretenden Mannschaft kann man keinen Spieler hervorheben. Verzichten musste man auf Rückraumshooter Marcel Rabkowski, diese Lücke wurde jedoch hervorragend kompensiert. Es gilt nun, die offenbarten Fehler in den Trainingseinheiten abzustellen und beim nächsten Spiel, am 04. Oktober, um 15 Uhr, bei der SG St. Leon die nächsten Punkte einzufahren. Das das Ziel, ein Platz unter den ersten fünf Mannschaften, keineswegs utopisch ist, wurde am vergangenen Samstag in Teilbereichen gezeigt.
Für den TVF spielten und trafen: Braun und Eichhorn im Tor, Gilbert, Frank 1, Eckstein 2, Lippe 4, Kneis, Salmen 5, Wacker 5, Maaß 1, Schieck 1, Eberlein 4, Embach 5