„Wir haben unser Ziel nicht aus den Augen verloren!“

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Donnerstag, November 13, 2014

Interview mit André Fischer - Kapitän der 1. Handballmannschaft

Die Badenliga macht eine Verschnaufpause. Der TV Friedrichsfeld steht mit 7:7-Punkten auf dem geteilten 7. Platz. Wir haben die Möglichkeit genutzt und mit Kapitän André Fischer über die aktuelle Situation beim TVF gesprochen.

André, das erste Viertel der Saison ist gespielt, ihr steht mit einem ausgeglichenen Punktekonto im Tabellenmittelfeld. Euer Ziel war das obere Tabellendrittel anzugreifen. Hat sich an dieser Zielsetzung etwas geändert?

André Fischer:   Wir haben unser Ziel nicht aus den Augen verloren. Im Moment ist uns aber erst einmal wichtig einen sicheren Platz im Mittelfeld zu halten. Unsere Heimbilanz stimmt mich optimistisch. Mit 7:1-Punkten sind wir voll im Plan, auch wenn das Unentschieden vom ersten Spieltag sich im Nachhinein als verlorener Punkt darstellt. Auswärts müssen wir definitiv noch zulegen. Gerade bei der HG Oftersheim/Schwetzingen 2 hätten wir einfach gewinnen müssen.

In dieser Saison hat sich viel beim TVF verändert. Viele aus der „alten Garde“ sind zurückgetreten, dafür sind neue Jungs dazugekommen und es hat einen echten Umbruch gegeben. Wie weit seid ihr mit der Entwicklung als Mannschaft?

André Fischer:   Dieser Prozess läuft noch. Auf emotionaler Ebene sind wir definitiv schon ein Team. Was das spielerische angeht, ist sicher noch Luft nach oben. Die Vorbereitung ist einfach zu kurz, um eine Mannschaft hundertprozentig einzuspielen, zumal wir in dieser Phase ja auch immer wieder Verletzungssorgen hatten. Wir haben den Fokus auf die Deckung gelegt und fahren damit wirklich gut, wenn man sich anschaut, wie wenig Gegentore wir bis jetzt kassiert haben. Im Angriff sind wir noch nicht bei 100% aber das kriegen wir auch noch hin.

Du hast die Saison als Mittelmann begonnen, spielst aber seit einigen Spielen im rechten Rückraum. Wie kommst du mit dieser neuen Rolle zurecht?

André Fischer:   Ich hatte in der Saisonvorbereitung immer wieder Verletzungspech und mir fehlt noch Spielpraxis. Im rechten Rückraum bekomme ich viele Minuten auf dem Parkett und kann einiges aufholen. Als Mittelmann musst du dich nicht nur mit deinem eigenen Spiel auseinander setzen sondern auch die gesamte Mannschaft führen. Im rechten Rückraum kann ich mich auf mich konzentrieren und auch torgefährlich sein. Ich komme mit der Rolle gut zurecht und sehe sie als Chance wieder auf mein gewohntes Level zu kommen.

Man sieht dich oft im Gespräch mit eurem jungen Spielmacher, Lukas Braun. Denkst du dabei immer noch als Mittelmann oder hast du dabei schon die Rolle als Rückraumshooter eingenommen?

André Fischer:   Zu 100% als Mittelmann. Lukas ist spielerisch und technisch extrem stark und hat ein unheimlich großes Spielverständnis. Ihm fehlt mit seinen 19 Jahren selbstverständlich noch ein bisschen Erfahrung auf diesem Niveau und dabei versuche ich ihm zu helfen. Wir reden auf und neben dem Feld viel miteinander und geben uns auch während dem Spiel viele Tipps um die gegnerische Abwehr auszuhebeln.

Die Lilli-Gräber-Halle ist eine Festung aber auswärts seid ihr noch ohne Punkt. Woran liegt das?

André Fischer:   Das ist eine schwierige Frage und beschäftigt uns ja leider schon die letzten Jahre. Glaub mir, wenn wir es wüssten, hätten wir es schon geändert. Ein Aspekt ist sicher das leidige Thema Harz. Durch das Haftmittelverbot in der Lilli-Gräber-Halle, fehlen uns einfach die Trainingseinheiten damit. Da geht dann leider der ein oder andere Pass daneben und uns fehlt einfach die Ballsicherheit. Andererseits sind wir auswärts auch oft zu hektisch. Zuhause treffen wir oft clevere Entscheidungen in engen Situationen. In fremder Halle verlieren wir in diesen Momenten leider zu oft die Ruhe.

Thema Haftmittel: Eure Gegner beschweren sich oft über das Haftmittelverbot in Friedrichsfeld und werfen euch vor, ihr würdet stark von diesem Vorteil profitieren. Wie geht ihr mit diesen Vorwürfen um?

André Fischer:   Das sehen wir nicht so. Wir haben auch schon wichtige Spiele mit Harz gewonnen aber natürlich liegt uns das harzfreie Spiel. Klar, wir trainieren ja auch ausschließlich ohne Harz. Unseren Gegnern steht es aber auch frei mehr als die 2 oder 3 Trainingseinheiten vor dem Spiel in der Lilli-Gräber-Halle ohne Haftmittel zu trainieren und an Spielern wie unserem Neuzugang Sven Rüffer sieht man auch, dass man sich schnell an das Spiel ohne Harz gewöhnen kann.

Letzte Frage, die Liga ist ausgeglichen wie nie. Birkenau ist im Tabellenkeller aber auch Viernheim und Hockenheim haben schon überraschend viele Punkte abgegeben. Gibt es dieses Jahr einen Überraschungsaufsteiger?

André Fischer:   Knielingen an der Tabellenspitze ist für mich keine Überraschung sondern eine von wenigen Mannschaften, die ihrer Rolle gerecht werden. Birkenau wird schon noch da unten rauskommen aber ich denke, dass es für Hockenheim und Viernheim schwer wird an die Tabellenspitze zu kommen.  Ich glaube, dass es dieses Jahr einen unheimlich spannenden Abstiegskampf gibt. In der Oberliga-BW stecken Heidelsheim und Heddesheim unten drin und kämen in die Badenliga. Wenn es dumm läuft, steigen dieses Jahr 3 oder 4 Mannschaften aus unserer Klasse ab. Da kann es auch mal eine etablierte Mannschaft treffen. Deshalb wollen wir konstant weiter punkten, damit wir uns gar nicht erst mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Nächste Woche Samstag geht es zuhause gegen Neuenbürg weiter. Der HC ist zwar gut gestartet und hat gegen Rot deutlich gewonnen, wir wollen die 2 Punkte aber auf jeden Fall holen. Und das können wir auch, gerade ohne Harz! (schmunzelt)

Vielen Dank, André und viel Erfolg!