Mit neuer Energie den Turnaround schaffen

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Mittwoch, November 15, 2017

So hatte man sich die Badenligasaison 2017/18 in Friedrichsfeld nicht vorgestellt. Mit jungen, talentierten Neuzugängen wollte man oben in der Badenliga mitspielen und den ein oder anderen Favoriten hier und da ein wenig ärgern. Gekommen ist es ganz anders. Dem Sieg gegen den bis heute punktlosen Tabellenletzten HSG St. Leon/Reilingen ließ man eine Niederlagenserie von sechs Partien folgen, in denen man bis auf wenige Ausnahmen keine Chance auf einen Punktgewinn hatte und zuletzt immer öfter mit zehn oder mehr Toren verlor.

Nach dem Spiel gegen die SG Pforzheim/Eutingen 2 zog Trainer Schmiedel dann die Notbremse und stellte seinen Posten zur Verfügung. Co-Trainer Marco Dubois und Björn Erny übernahmen das Amt. Keine Woche später feierten die beiden einen wichtigen Sieg gegen die TG Eggenstein und sprachen im Anschluss mit uns über die aktuelle Situation, die neue Aufgabe und ihre Ziele mit dem TVF:

Der Verein hat sich nach Frank Schmiedels Rücktritt für eine interne Lösung entschieden und zudem klar gemacht, dass ihr beide keine Interimslösung seid. Wie ist der Verein an euch herangetreten?
Dubois: Nach Franks Rücktritt hat sich die Abteilungsleitung kurz intern beraten, uns dann aber auch zügig zu den Gesprächen hinzugezogen. Als man dann an uns mit der Bitte herangetreten ist, die Mannschaft zu übernehmen, haben wir nicht gezögert. Natürlich ist so ein Amt bei einem Badenligaclub mit einer hohen Verantwortung verbunden aber wir wollten uns dem auch stellen und möchten natürlich das in uns gesetzte Vertrauen auch durch Erfolge zurückzahlen.

Bis zu euerm ersten Spiel als hauptverantwortliche Trainer hattet ihr gerade einmal drei Trainingseinheiten Zeit. Wie ist es euch in dieser kurzen Zeit gelungen die Mannschaft wieder aufzurichten?
Erny: Uns war vor allem wichtig nach der Niederlagenserie eine gewisse Zäsur zu setzen. Andere Trainingsinhalte, mehr Wettkampfformen innerhalb der Einheiten und auch handballerisch haben wir Kleinigkeiten angepasst. Die Spieler sollten einfach merken, dass sich etwas verändert hat. So konnte jeder Einzelne den Trott, der sich in den letzten Wochen eingeschlichen hat aus dem Kopf bekommen.

Mit Nicolas Schembera hat dann in Eggenstein ein Spieler im Rückraum groß aufgespielt, der in den letzten Wochen zumeist auf dem linken Flügel eingesetzt wurde. Wie kam es zu dieser Umstellung?
Erny: Die Entscheidung war für uns folgerichtig. Nicolas ist gelernter Rückraumspieler und hat eine enorme Wurfkraft, die er am Sonntag eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Mit der Rolle als Linksaußen hat er sich nicht wohlgefühlt und wir wollten ihm die Möglichkeit geben auf „seiner“ Position zu zeigen, was in ihm steckt. Natürlich war da gerade in der Anfangsphase noch der ein oder andere technische Fehler zu viel aber wir haben gemerkt, dass er sich mit jeder Minute auf dem Feld wohler fühlt und an Sicherheit gewinnt. Deshalb haben wir ihn auf dem Feld gelassen und wurden für diese Entscheidung belohnt.

Ein Element, das in den letzten Wochen fast gänzlich gefehlt hat, war der Gegenstoß. In Eggenstein waren es jetzt wieder fünf oder sechs leichte Kontertore und auch die beiden Außen haben wieder aus dem Spiel getroffen. Habt ihr dahingehend besonders trainiert?
Dubois: Nein. Es ist auch nicht so, dass der Gegenstoß in der Vorbereitung und den ersten Wochen der Saison im Training stiefmütterlich behandelt wurde. Ich denke, dass das Konterspiel in erster Linie mit einer geistigen Frische, die Situation zu erkennen, zusammenhängt. Wir hatten die letzten Wochen einfach eine Blockade im Kopf, die wir am Sonntag ablegen konnten.

Überraschend war auch, dass ihr den A-Jugendspieler Marco Hindenberger zum ersten Mal als Rückraumspieler eingesetzt habt. Wie sind eure Pläne dahingehend?
Dubois: Marco bringt trotz seiner Jugend ein immens hohes Maß an Handballintelligenz mit, hat bereits jetzt ein tolles Entscheidungsverhalten und ist enorm ballsicher. Er spielt in der A-Jugend-Badenliga auf der Mitte und braucht auch im Herrenbereich Einsatzzeiten auf seiner Position, um den nächsten Schritt zu machen. Gerade gegen offensiv deckende Mannschaften werden wir ihn immer wieder einsetzen. Wie es gegen eine 6:0-Deckung aussieht, werden wir sehen.

Der Verein hat euch beide als gleichberechtigte Trainer des Badenligateams vorgestellt und bewusst darauf verzichtet einen Trainer und Co-Trainer zu benennen. Welche Auswirkungen hat das auf eure Zusammenarbeit?
Erny: „Wir sehen uns als absolut gleichberechtigt. Dementsprechend treffen wir alle Entscheidungen gemeinsam nach dem Vier-Augen-Prinzip. Das hat bis jetzt sehr gut geklappt. Ich denke, dass der Verein mit dieser Regelung richtig gehandelt hat. Wir hatten in Frank Schmiedels Trainerteam einen ähnlichen Status und es wäre schwierig gewesen hier eine Hierarchie festzulegen. So etwas muss sich entwickeln. Ich bin mir sicher, wir werden uns diesbezüglich einig sein.

Marco, du bist im Gegensatz zu Björn noch als Spieler aktiv, standest zuletzt aber eben hinter der Bank. Wie wird sich deine Rolle als Spieler unter den gegebenen Umständen entwickeln?
Dubois: Ich gehöre noch lange nicht zum alten Eisen. Die letzten Wochen konnte ich wegen einer Verletzung und einer hartnäckigen Bronchitis nicht trainieren und konnte dementsprechend auch nicht ins Spiel eingreifen. Jetzt geht es mir wieder besser und ich bereite mich auf das Spiel gegen Knielingen vor. Wie ich die Rolle als spielender Trainer dann umsetzen werde, werden wir in den nächsten Wochen sehe. Ich denke aber, dass man mich vermehrt auf der Mitte sehen wird.

Der Verein sprach davon, dass er in euch keine Interimslösung sieht. Traut Ihr euch die Trainerrolle auch für eine kommende Spielzeit zu?
Erny: Das ist alles Zukunftsmusik. Wir konzentrieren uns zu 100% auf das nächste Spiel und versuchen schnellstmöglich viele Punkte zu ergattern. Der Klassenerhalt hat absolute Priorität. Über solche Gedankenspiele werden wir uns vor der Weihnachtspause definitiv keine Gedanken machen. Machen wir unsere Aufgabe gut, wird der Verein von selbst auf uns zukommen.

Die nächste schwere Aufgabe erwartet den TV Friedrichsfeld am Sonntag 19.11.17 um 17.00 Uhr in der heimischen Lilli-Gräber-Halle. Wir wünschen der Mannschaft und den beiden Trainern viel Erfolg und freuen uns auf viele Zuschauer!
 
 

 

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