Frank Schmiedel über sein erstes Jahr beim TV Friedrichsfeld

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Dienstag, Juni 6, 2017

Die Badenliga 2016/17 ist Geschichte und der TV Friedrichsfeld hat die Runde auf einem überragenden 4. Tabellenplatz abgeschlossen. Grund genug für uns, mit Cheftrainer Frank Schmiedel über sein erstes Jahr beim TV Friedrichsfeld zu sprechen.

Frank, du bist mit großen Ambitionen in Friedrichsfeld gestartet und möchtest hier eine Ära aufbauen. Bist du der Entwicklung der letzten zwölf Monate zufrieden?

Schmiedel:  Ich bin hier unheimlich herzlich empfangen worden und habe mich sofort heimisch gefühlt. Im letzten Jahr haben wir einiges bewegt und ich denke, dass die sportlichen Erfolge, die wir in der letzten Saison feiern konnten auch mit dem familiären Umfeld, das uns der Verein hier bietet, zusammenhängen.

Du sprichst den sportlichen Erfolg der vergangenen Runde an. In den vergangenen Jahren steckte der TV Friedrichsfeld im Niemandsland der Tabelle fest oder spielte gar gegen den Abstieg. Worauf führst du die Entwicklung, die euch bis auf Platz 4 der Tabelle geführt hat, zurück?

Schmiedel:  Ich denke, der Schlüssel lag darin, dass wir auch in fremden Hallen punkten konnten, was in den vergangenen Jahren kaum der Fall. Gleich im ersten Saisonspiel beim TSV Birkenau haben wir uns teuer verkauft und nur knapp den Kürzeren gezogen. Dieses Ergebnis hat nicht nur den Gegnern, sondern auch uns selbst gezeigt, dass wir auswärts genauso konkurrenzfähig wie zu Hause sind. Das hat der Mannschaft einen Push gegeben, den sie gleich beim nächsten Auswärtsspiel in Punkte umwandeln konnte.

Welche Rolle haben dabei die Neuzugänge gespielt, die dir nach Friedrichsfeld gefolgt sind?

Schmiedel:  Die Neuzugänge haben natürlich frischen Wind in die Mannschaft gebracht und mit ihrer Euphorie die Mentalität des bestehenden Kaders neu befeuert. Ich hatte das Gefühl, dass Spieler, die sich in den vergangenen Jahren bereits mit der Auswärtsschwäche abgefunden hatten, plötzlich einen neuen Ehrgeiz entwickelt haben, es der ganzen Liga zu beweisen. Mir ging es nie darum, einen Star zu holen, der allein im Fokus steht,  sondern eine Mannschaft zu entwickeln. Die Jungs, die wir letztes Jahr dazu geholt haben, haben sich perfekt in die Mannschaft eingefügt und der Erfolg gibt uns Recht.

Du hast immer betont, dass es dir wichtig ist, Spielern zu helfen das Maximum aus sich herauszuholen. Gibt es eine Entwicklung auf die du besonders stolz bist?

Schmiedel:  Ich glaube, dass fast alle meiner Spieler sich im vergangenen Jahr verbessert haben. Hervorheben muss man dabei die Entwicklung von Kevin Urban. Dass Kevin defensiv enorm sicher steht und ein toller Abwehrspieler ist, wissen wir seit Jahren aber ich habe selten einen Spieler gesehen, der in der Offensive innerhalb eines Jahres eine so rasante Entwicklung genommen hat. Bemerkenswert finde ich aber auch, wie sich Sebastian Wingendorf auf und neben dem Feld präsentiert hat. Er ist definitiv erwachsen geworden und agiert sehr viel überlegter als er es früher getan hat. Er hat auf der halbrechten Deckungsseite einen überragenden Job und gegen die besten Spieler der Liga zur Verzweiflung gebracht. Noch eilt ihm leider sein Ruf, den er sich als junger Spieler verdient hat, voraus aber auch die Schiedsrichter erkennen, wie positiv Sebastian sich entwickelt hat.

Auch wenn am Ende der Saison ein toller vierter Platz herausspringt, müssen wir dich natürlich auf die Schattenseiten der Runde ansprechen. Im Januar und Februar habt ihr vier Spiele in Folge verloren. Wie kam es zu dieser Schwächephase?

Schmiedel:  Schwer zu sagen. Das Spiel gegen Viernheim, Erster gegen Zweiter,  war natürlich das absolute Highlight und in der darauffolgenden Woche haben wir es dann leider nicht geschafft, die Spannung mit in das Spiel gegen St. Leon/Reilingen zu nehmen. Dieses Ergebnis direkt vor Weihnachten hat den Flow, den wir bis dahin hatten ein wenig gebremst. In der ersten Rückrundenpartie hatten wir es dann wieder mit Birkenau  und einer der Topmannschaften der Liga zu tun. In dieser Partie hat uns die nicht geahndete Tätlichkeit aus dem Hinspiel vielleicht ein bisschen gehemmt, weil wir immer im Hinterkopf hatten, dass uns ein hartes Einsteigen als Revanchefoul ausgelegt wird. So etwas ist menschlich, darf aber natürlich keine Ausrede für diese Niederlage sein. Der absolute Tiefpunkt kam dann natürlich mit der 10-Tore-Niederlage in Hardheim. Die schwere Verletzung von Gregor Batke in der Anfangsphase hat die Mannschaft an diesem Tag einfach nicht verkraftet. Trotzdem haben wir es mit dem Heimsieg in der Folgewoche aber geschafft uns selbst aus diesem Loch herauszuziehen und das hat mir gezeigt, was in dieser Mannschaft steckt.

Du hast gerade über die Verletzung von Gregor Batke gesprochen. Leider gehören Verletzungen zum Handball dazu. Welche Rolle haben die Verletzungen in dieser Runde auf euer Team gehabt?

Schmiedel:   Es war sicherlich nicht die Anzahl an Verletzungen. Mit einem, zwei oder vielleicht auch drei Langzeitverletzten muss man leider immer rechnen. Bitter war für uns, dass es ausgerechnet die drei Mittelmänner getroffen hat. Moritz Kretz hat eine tolle Vorbereitung gespielt und nach dem Spiel in Birkenau war ich mir sicher, dass er einer der Shootingstars der Badenliga sein wird. Nach seinem Kreuzbandriss ist dann Tim Eberlein in die Bresche gesprungen, wurde dann aber auch durch eine Knieverletzung gebremst, die ihn fast den ganzen Rest der Hinrunde außer Gefecht gesetzt hat. Der absolute Supergau war dann natürlich die Verletzung von Gregor Batke. So einen Verlust kannst du eigentlich nicht ersetzen aber wir haben es doch irgendwie geschafft. Ein weiterer Grund stolz auf die Mannschaft zu sein.

Ihr seid stolz auf das Erreichte, blickt aber auch jetzt schon nach vorne. Wie wird die Mannschaft in der kommenden Runde aussehen?

Schmiedel:  Der TV Friedrichsfeld feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen und uns war es wichtig Friedrichsfelder Gesichter zurück zu ihrem Heimatverein zu holen. Deshalb verstärkt uns in der kommenden Runde Tom Stiepani am Kreis. Er hat in der letzten Runde für die SG Heddesheim wichtige Erfahrungen in der BWOL gesammelt, wurde aber genauso wie Tim Scheuermann, der ebenfalls nach Friedrichsfeld zurückkehrt, in Friedrichsfeld handballerisch ausgebildet. Mit Kamady Fofana konnten wir außerdem einen erfahrenen Spieler für die Rückraumpositionen für uns gewinnen und auch Nicolas Schembera verstärkt unseren Kader in der kommenden Runde.

Über euren Social Media- Auftritt habt ihr auch einen Zugang auf der Torhüterposition vermeldet. Möchtet ihr auch hier den Weg der Verjüngung einschlagen?

Schmiedel:  Marvin Roche ist ein junger, talentierter Torhüter, der in der A-Jugend-Bundesliga tolle Leistungen gezeigt hat und auch im Herrenbereich schon auf hohem Niveau gezeigt hat, was er drauf hat. Er ergänzt das Torhütergespann und ich erwarte von ihm, dass er die beiden Etablierten mit seinen Leistungen so unter Druck und sie so zu absoluten Topleistungen anstachelt. Ob er die beiden dann schon in dieser Runde verdrängen kann, werden wir sehen.

Marco Dubois wird in der kommenden Saison die Position eines spielenden Co-Trainers einnehmen. Welche Rolle spielt er in diesem Team?

Schmiedel:  Marco ist auf und neben dem Feld eine echte Persönlichkeit, vor der jeder Respekt hat. Er tut unheimlich viel für das Team und den Verein und ist in Friedrichsfeld schon nach einem Jahr nicht mehr wegzudenken. Wir tauschen uns beinahe täglich aus und er bringt viele neue Ideen mit, die wir in dieser Vorbereitung umsetzen werden. Unsere gemeinsamen Ziele sind klar gesteckt und freue mich darauf mit ihm zusammen zu arbeiten.

Vielen Dank für deine offenen Worte, Frank. Wir wünschen euch eine erfolgreiche und verletzungsfreie Vorbereitung und freuen uns auf die kommende Runde.